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Körperzentriertes Coaching

Der zukunftsweisende Coaching-Trend


Körperzentriertes Coaching ermöglicht schnelle, direkte und vor allem nachhaltige Durchbrüche und erreicht Tiefenschichten, die rein mentalem Coaching meist nicht zugänglich sind. Was ist das? Und wie kann es eingesetzt werden?


Coaching ist im Idealfall ein Transformationsprozess, der dem Klienten nicht nur zu mentaler Klarheit verhilft, sondern auch direkt neue Potenziale erschließt. Die aktuelle Forschung zeigt, dass dies ohne eine Einbeziehung der körperlichen Ebene in vielen Fällen jedoch kaum möglich ist. Denn unsere konditionierten Grundüberzeugungen über uns und die Welt werden nicht mental, sondern körperlich gespeichert und kommen unseren Zielen und dem Wunsch nach Wachstum und Erfüllung immer wieder in die Quere. 


Rein mentales Coaching hat keine Chance, diese Tiefenebenen zu erreichen oder zu transformieren und lässt damit ein gewaltiges Potenzial ungenutzt. Ohne eine Einbeziehung dieser wichtigen Erkenntnis werden KlientInnen immer wieder an denselben Punkten scheitern und viele ihrer Ziele nicht erreichen können.


Was ist körperzentriertes Coaching – und warum ist es so wirksam?


In den letzten 50 Jahren hat unser Verständnis über die Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist enorme Fortschritte gemacht. Wir verstehen immer mehr, dass Körper, Emotionen und Denken nicht als getrennte, unabhängige Ebenen zu betrachten sind, sondern als ein einheitliches Gesamtsystem. Während diese Erkenntnisse im therapeutischen Bereich immer mehr an Bedeutung gewinnen, hat das Coaching diese Entwicklungen bisher weitestgehend verschlafen. 


Körperzentrierte Ansätze existieren schon seit den 1930er Jahren. Sie gehen davon aus, dass Körper und Psyche eine untrennbare Einheit bilden und nutzen die Körperwahrnehmung als Möglichkeit, unbewusste psychische Prozesse aufzudecken und zu transformieren. Erst in den 1990er Jahren konnte die Neurowissenschaft die grundlegenden Annahmen der Körperpsychotherapie durch bildgebende Verfahren auch wissenschaftlich beweisen. 


Die jahrhundertelang angenommene Trennung zwischen Körper und Geist hat sich dadurch als großer Irrtum herausgestellt. Stattdessen zeichnet sich ein neues Menschenbild ab, das Körper und Geist als unauflösbare Einheit begreift, da sich alle Ebenen ständig gegenseitig beeinflussen.


Die Entdeckung des Körperpanzers


Eine der wichtigsten Erkenntnisse der körperzentrierten Ansätze aber ist die Entdeckung des Körpergedächtnisses, welches vom Körpertherapie-Pionier Wilhelm Reich auch als “Körperpanzer” bezeichnet wird. Der Körperpanzer speichert unverarbeitete emotionale Informationen und bildet so unsere unbewussten Kernüberzeugungen über die Welt und uns selbst. Ohne dass wir es merken, beeinflusst dieses Körpergedächtnis wie ein unsichtbarer Filter unsere Wahrnehmung, unser Fühlen und unser Denken. Der Körperpanzer liegt dabei viel tiefer als unsere mentalen Prozesse und kann allein durch den Verstand nicht erreicht oder verändert werden. 


Praktisch bedeutet dies: Neben dem mentalen, expliziten Gedächtnis besteht ein tieferes, zweites Gedächtnis, welches dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich ist. Erst durch Methoden der Körperachtsamkeit, dem sogenannten Körperspürbewusstsein oder “Felt Sense” werden diese unbewussten emotionalen Informationen wieder zugänglich und damit bearbeitbar. Wenn im Körpergedächtnis die Überzeugung “Ich bin nicht gut genug” als emotionale Information gespeichert ist, erscheint diese Interpretation als absolute Wirklichkeit und färbt alles Denken und Fühlen über das Selbst und die Welt, egal welche mentalen oder praktischen Anstrengungen unternommen werden, um vom Gegenteil zu überzeugen.


Das Körperspürbewusstsein als Zugang zu den wahren Ursachen


Was für die Forschung eine völlig neue Erkenntnis darstellt, ist für uns alle eigentlich eine alltägliche Erfahrung. Wir verstehen intuitiv, dass bestimmte Körperhaltungen zu bestimmten Gefühlen gehören und haben im Laufe unseres Lebens gelernt, sie zu lesen. Auch kennt vermutlich jeder den umgekehrten Fall, dass beispielsweise eine aufrechte Haltung unmittelbar auch das innere Erleben verändern kann. Genauso alltäglich ist die Erfahrung, wie ein Schock oder heftiger Streit den Körper in so große Anspannung versetzen kann, dass es oft Stunden dauert, bis er sich wieder wirklich entspannt.


Weniger bewusst ist uns, dass unverarbeitete Emotionen als chronische Spannungen im Körperpanzer und dem Limbischen System dauerhaft gespeichert werden und für uns irgendwann so selbstverständlich zum Ich-Gefühl gehören, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen können. Trotzdem wirken sie in uns und versetzen unser gesamtes System unbewusst und unbemerkt in bestimmte mentale und emotionale Zustände. 


Erst durch achtsames, bewusstes Wahrnehmen (Körperspürbewusstsein) können wir lernen, diese Verspannungen und Blockaden wieder zu spüren und die darin eingeschlossenen emotionalen Informationen zu entladen.


Die enorme Bedeutung des Körperspürbewusstseins für das moderne Coaching


Mit dem Körperspürbewusstsein erlernt der Klient eine wesentliche Fähigkeit für das ganze Leben, die schnell zu neuer Tiefe und Klarheit führt. Statt in Gedanken verloren zu gehen, verankert sich das Sein in einem tief verkörperten Empfinden, das schnell die ganze innere Welt mit ihren zugrundeliegenden Mechanismen offenbart. Dadurch erschließen sich völlig neue Handlungsräume und die Möglichkeit, Lebensthemen wirklich von ihren wahren Ursachen her zu begreifen.


Wer wirkliche und dauerhafte Transformation für seine KlientInnen möchte, hat in körperzentrierten Coaching-Ansätzen den vielleicht wichtigsten Schlüssel für nachhaltigen Erfolg. Durch die Auflösung des Körperpanzers – die moderne Entpanzerung – endet die innere Selbstsabotage und das volle Potenzial wird endlich zugänglich.


Atem – das zweite wichtige Werkzeug


Neben dem Körperspürbewusstsein hat körperzentriertes Coaching ein zweites mächtiges Werkzeug: den Atem.


Der scheinbar selbstverständlichste Vorgang unseres Lebens ist in den letzten 50 Jahren ebenfalls Gegenstand umfassender Forschung gewesen und hat unser Verständnis über den Atem gründlich auf den Kopf gestellt. Seine große Bedeutung in östlichen Heilkünsten wie dem Qi Gong und dem Yoga ist mittlerweile auch wissenschaftlich erklärbar. Spätestens seit Atem-Stars wie Wim Hof ist der Atem das meistgenutzte Werkzeug für persönliches Wachstum und spirituelle Transformation. Der Atem kann genutzt werden, um zu beruhigen, zu energetisieren oder das Bewusstsein zu verändern und ist damit eines der wenigen realen “Allzweckheilmittel”.


Aber auch in der klassischen Therapie wird die Bedeutung des Atems immer größer. Wie neue Forschungen zeigen, können über den Atem und seine direkte Wirkung auf das Zentralnervensystem nicht nur unsere Emotionen und die geistige Klarheit, sondern auch fast alle Körpervorgänge positiv beeinflusst werden.


Der Atem in Verbindung mit dem Körperspürbewusstsein ist ein mächtiges Werkzeug für die Entpanzerung und das Aufschließen von verdeckten Potenzialen. Seine Wirkung ist schnell, direkt und unmittelbar erfahrbar und damit ideal für das Coaching-Setting.



Die 10 Atemräume und ihre Bedeutung für körperzentriertes Coaching


Wohl jeder hat wohl mittlerweile von der Bedeutung einer tiefen Bauchatmung gehört. Die Vorstellung an bestimmte Stellen des Körpers zu atmen, ist dabei nicht bloß eine Vorstellung, sondern verursacht messbare physiologische Veränderungen im Körper. Auch rein physisch gesehen ist eine tiefe Atmung wie eine “Massage von Innen”. Durch die räumliche Ausdehnung von Lunge und Bauchraum, sowie wichtigen Diaphragmen wie dem Zwerchfell und dem Beckenboden werden Spannungen im Körpergewebe fühlbar und können bewusst wieder entspannt werden. Dadurch kann sich die eingeschlossene emotionale Ladung befreien und der Körperpanzer beginnt “zu schmelzen”.


Die moderne Entpanzerung hat dabei festgestellt, dass bestimmte Atemräume direkte Korrelationen zu geistigen Themen zeigen. Wie bereits oben beschrieben, eine fast triviale Erkenntnis, die sich auch in vielen Sprichwörtern wiederfindet: die Wut im Bauch, der Stich im Herz, der Kloß im Hals, die Last auf den Schultern. Wir alle kennen den eingefallenen Brustraum und die hängenden Schultern bei depressiven Menschen, das steife Becken bei schambehafteten Menschen und viele andere Arten typischer Körperspannungen, die direkt mit psychischen Themen in Zusammenhang stehen. 


Nicht alle Blockaden sind jedoch so sichtbar und die meisten für uns so zur Gewohnheit geworden, dass wir sie bei uns selbst gar nicht mehr spüren.


Durch die Kenntnis der 10 Atemräume kann der Atem genutzt werden, um innere Blockaden im Körperpanzer gezielt aufzuspüren und aufzulösen – ein unschätzbares Werkzeug für das Coaching. Die zehn Atem- und Bewusstseinsräume geben Orientierung, mit welchen geistig-seelischen Zusammenhängen bestimmte Lebensthemen zu tun haben könnten. Sie stellen damit eine wichtige Landkarte für die moderne Entpanzerung dar.


Die 10 Atemräume - SonarBody

Die 10 Atemräume


1. Bauchraum – Raum der erfüllenden Beziehungen

Themen: Energie, konstruktive Wut und Konfliktfähigkeit, Bedürfnisse ausdrücken und einfordern 


2. Brustraum – Raum der Selbstliebe und des Selbstwertes

Themen: Liebe, Selbstliebe, gesunder Stolz, Wertschätzung, Nähe  

 

3. Atemraum Schulterkugeln – Raum der eigenen Größe und Leichtigkeit

Themen: Scham, Anspannen, um sich klein zu machen


4. 3D Atemraum (Rippenraum) – Raum der Lebendigkeit und Geschmeidigkeit

Themen: ursprüngliche Energie & Lebendigkeit,  animalische Kraft und Flexibilität  


5. Hals-/Nackenraum – Raum der Verantwortung und wahrhaftigen Stimme

Themen: Selbstverantwortung, Angst, sich zu zeigen, Selbstunterdrückung 


6. Flügelraum (Schulterblätter) – Raum der Befreiung und Selbstverwirklichung

Thema: Selbsterfüllung, Frieden mit der Vergangenheit und den Ahnen   


7. Zwerchfellraum – Raum der Seelenverbindung und Schöpferkraft

Themen: Emotionen konstruktiv ausdrücken, Tiefenatmung, die eigene Wahrheit leben 


8. Nieren Atemraum – Raum des spielerischen Ausdrucks und der Präsenz

Themen: spielerischer Selbstausdruck, Gefühle ausdrücken, sich wichtig, jedoch nicht allzu ernst nehmen 


9. Hinterer Beckenraum – Kontrollraum der Lebensenergie und Mentalität

Themen: Urvertrauen, Entladung und Verarbeitung  


10. Vorderer Beckenraum – Raum der sexuellen Identität und Sinnlichkeit

Themen: Sitz der geschlechtlichen Identität als Mann oder als Frau, Genuss, Sinnlichkeit und inneres Wohlgefühl


Atem, Körperspürbewusstsein und Entpanzerung


Die hier vorgestellten Werkzeuge sind bisher in der Coaching-Welt noch kaum bekannt, bergen aber eine enorme transformative Kraft. Während sie in nahezu allen anderen Bereichen von Therapie und persönlicher Entwicklung schon ausgiebig genutzt werden, hat die Coaching-Welt diese Entwicklung fast gänzlich verschlafen. Sie bewegt sich noch immer im alten, vorwiegend mentalen Paradigma, welches den Körper vollständig ausklammert.


Wirklich nachhaltige Erfüllung und Veränderung wird nur möglich, wenn der Körperpanzer mit seinen hinderlichen Grundüberzeugungen wieder bewusst gemacht und transformiert wird. 


Die moderne Entpanzerung ist die direkteste und wirksamste Methode, den Körper-Geist schnell und wirksam von unbewussten Programmierungen zu befreien und damit einer der wichtigsten Geheimtipps für alle Coaches, die einen ganzheitlichen und transformativen Ansatz verfolgen.




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